„Ein beklemmendes Gefühl hat uns stets begleitet“, sagt Christopher Wachsmuth, Plastischer Chirurg, wenn er auf seinen Einsatz in Bangladesh im vergangenen Herbst zurückblickt. Zum ersten Mal hat die Hilfsorganisation „ORH – Operation Restore Hope“ www.operationrestorehope.de seine chirurgische Hilfe in dem Land am bengalischen Golf angeboten: Es gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Mehrere Anschläge des IS im Vorfeld der Reise, starke Sicherheitsvorkehrungen im Land und eine resignierte Grundstimmung in der muslimisch geprägten Bevölkerung machten den Helfern zu schaffen. Viele ländliche Gebiete sind nur auf dem Wasserweg zu erreichen, es gibt keine flächendeckende ärztliche Versorgung, daher bleiben Krankheiten und Unfallfolgen oftmals unbehandelt.
Christopher Wachsmuth beschreibt in seinem Vortrag beim LC Leipziger-Ring eindrücklich die schwierige Arbeit auf einem kleinen Schiff im bengalischen Golf, auf dem die Ärzte aus Sicherheitsgründen ihre Arbeit verrichteten: Zwei Operationstische in einem engen Raum, bis zu 38 Grad Raumtemperatur, Monsunregen, Patienten mit schlimmen Wunden. Von den langjährigen Einsätzen auf den Philippinen hatte sich das internationale Chirurgenteam vor allem auf Operationen an Lippen-Kiefer-Gaumenspalten eingestellt. Doch zu 90 Prozent waren es in diesem Fall großflächige Verbrennungen und ihre behindernden Vernarbungen, die an Kindern und Erwachsenen behandelt wurden. Viele Frauen verbrennen sich an den Feuerstellen, die sich hauptsächlich in Erdlöchern befinden. Kinder fallen in sie hinein.
Gerade aber die Reaktionen der jungen Patienten, ihr Durchhaltevermögen und ihre Fortschritte nach den Operationen haben dem seit Jahren eingespielten Ärzteteam immer wieder die Motivation gegeben, weiter zu machen. Die neuntägige Mission, bei dem das Team täglich rund vierzehn Stunden im Einsatz war, endete für alle mit gemischten Gefühlen: froh, vielen geholfen zu haben – skeptisch aufgrund der hoffnungslosen Lage in einem Land ohne Zukunftsperspektiven.
Christopher Wachsmuth, selbst Mitglied im LC Leipziger Ring, bedankte sich am Ende des Vortrags für die seit vielen Jahren geleistete Unterstützung durch den Club. Die rund 20 Teilnehmer des Abends zollten ihm großen Respekt – für seinen humanitären Einsatz am Rande des Möglichen.
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