„Die Zahlen steigen dramatisch. Wir müssen Aufgaben bewältigen, die wir bisher in diesem Ausmaß nicht kannten,“ so beschreibt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), die Situation. Im Corona-Hotspot Sachsen sind die Intensivstationen in den Krankenhäusern jetzt schon am Rande ihrer Kapazitäten. So auch in der Leipziger Universitätsklinik. „Eine Verlegung ins Ausland für soviele Patienten wird nicht kommen. Wir müssen uns wie Münchhausen selbst aus dem Schlamm ziehen,“ beschreibt der Medizinische Vorstand die kommenden Herausforderungen.
Der schon länger geplante Besuch des Lionsclubs Leipziger Ring bei den Pflegern der Corona-Station findet zu einem Zeitpunkt statt, der kaum hätte besser gewählt sein können. So sagt es jedenfalls der Vorsitzende des Fördervereins Prof. Johannes Seeger. „Es soll eine Geste sein, mit der wir unsere große Anerkennung zeigen möchten, für die herausragende Arbeit, welche die Pflegekräfte seit gut eineinhalb Jahren der Pandemie vollbringen. Die auf der Station geleistete Arbeit, ist nicht mit Geld zu bezahlen.“
Mitgebracht hat der Lionsclub zehn üppig gefüllte Präsentkörbe, außerdem Adventskalender, gestiftet von den Leipziger Leos, der Jugendorganisation der Lions.
„Wir bedanken uns. In der jetzigen Situation ist das eine Motivation für uns, die wir gebrauchen können,“ sagt Sylvia Köppen, die pflegerische Leiterin der COVID-Intensiv-Station, stellvertretend für rund 120 Pflegerinnen und Pfleger, die seit langer Zeit am Rande der Erschöpfung arbeiten.
Professor Josten lobt die enorme Leistung, die auf der COVID-Intensivstation vollbracht wird. Insbesondere, dass es hier nicht, wie an anderen Kliniken, zu einer Kündigungswelle gekommen ist. „Das spricht dafür, wie Frau Köppen ihr Team zusammenhält,“ so Christoph Josten.
Alle Anwesenden des Uniklinikums sind sich einig, dass eine weitere Reduzierung von Kontakten und somit ein kompletter Lockdown nötig ist, um eine Überlastung der Intensivstationen in Sachsen noch zu verhindern.
„Doch jetzt freuen wir uns erst einmal über Ihre Geste der Anerkennung“, sagt Prof. Christoph Josten an die Vertreter des Lions gerichtet. „Wir hoffen auf viele Nachahmer in Leipzig und überall“, appelliert Prof. Johannes Seeger vom Lionsclub Leipziger Ring, die Pflegekräfte auf den vielen Corona-Intensivstationen im Land moralisch zu unterstützen.
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